Erinnerungskultur – Jugend im Park
Ein Projekt über Alltag, Freuden und Herausforderungen Heranwachsender.
Das Projekt
Geschichten, an die niemand erinnert, verblassen und verschwinden letztlich. Die Geschichte Favoritens ist auch die seiner Jugendlichen und ihrer Erfahrungen im öffentlichen Raum. Ali Gedik hat sie im Rahmen der mobilen Jugendarbeit bei Back on Stage 10 über Jahrzehnte hinweg begleitet. Im Rahmen des Volkshilfe Community Works hat er mit mittlerweile erwachsenen Jugendlichen eine Fotoausstellung und einen Kurzfilm gestaltet. Ziel ist es, dadurch einen Dialog mit aktuell Jugendlichen zu fördern und einen Austausch über Alltag, Freuden und Herausforderungen Heranwachsender zu initiieren.
Mobile Jugendarbeit in Favoriten – Back on Stage 10
Die Gründung von Back on Stage 10 im Rahmen des Vereins Wiener Jugendzentren war 1992 der Startschuss für die mobile Jugendarbeit in Wien. Diese wendet sich an junge Menschen, die ihre Freizeit im öffentlichen Raum verbringen. Ihre Angebote entwickelt sie anhand der Bedürfnisse und Wünsche der betreuten Jugendlichen heraus. Dabei fokussiert sie speziell auf die Probleme mit denen die Jugendlichen konfrontiert sind, anstatt jene die sie vermeintlich oder tatsächlich verursachen. Ziel ist es zur Übernahme von Eigenverantwortung zu motivieren sowie eigenständiges Handeln zu fördern.
Jugend im Antonspark
Parks und Plätze in Innerfavoriten sind seit jeher zentraler Treffpunkt der hier lebenden Jugendlichen. In einer dicht verbauten, durch kleinräumige Wohnungen gekennzeichneten Gegend sind sie verlängertes Wohnzimmer und Ort sozialer Begegnung. Sie sind weder frei von Auseinandersetzungen noch von Konflikten. Während diese über Jahrzehnte hinweg den Diskurs über die sich hier aufhaltenden Menschen bestimmten, zeigen die in der Ausstellung dargestellten Fotos, dass Plätze wie der Antonspark vor allem auch Orte der Begegnung, der Freundschaft und der Solidarität waren und sind.
Film: Käfig, Graffiti & Jugendkultur
Zusammen mit dem Filmemacher Oskar Nöbauer wühlte sich Gedik durch hunderte Stunden VHS-Material und gestaltete einen 22-minütigen Rückblick auf die 90er Jahre in Innerfavoriten – dort, wo die mobile Jugendarbeit ihren Ursprung nahm. Im Film kommen sowohl Streetworker*innen, Jugendliche von damals, Polizist*innen und charmant grantige Wiener*innen zu Wort, die von den Jugendlichen mit Themen wie Graffitis und Fußballspielen im Käfig konfrontiert wurden. Der Film weckt beim Zusehen nostalgische Gefühle, die angesprochenen Konflikten und Herausforderungen zeigen jedoch auch deutlich bis heute feststellbare Kontinuitäten auf.
Der Leader
Ali Gedik
Ali ist immer gut aufgelegt. Er hat als Jugendarbeiter gearbeitet und kennt jede Ecke seines Favoriten. Bei der Freiluft-Ausstellung „Generationenbegegnung“ gestaltete er zusammen mit ehemaligen Jugendlichen, die er in den 90er Jahren betreute, eine Fotocollage aus einzigartigen fotografische Erinnerungen.
Mehr über Ali
Der immer gut aufgelegte ehemalige Jugendarbeiter, der seine Mitmenschen gerne mit der Lachkrankheit ansteckt, kennt jede Ecke seines Favoriten. Du möchtest wissen seit wann der Schneider ums Eck weggezogen ist oder wo es den besten Döner gibt? Dann frag Ali! „Ich habe nur auf den Tag gewartet, bis es so etwas wie Community-Work gibt.“, frohlockt der umtriebige Street-Worker, während er jede dritte Person auf der Straße begrüßt. Sein Herz gilt vor allem den Jugendlichen, denen er sein erstes Community-Projekt gewidmet hat.
Bei der Freiluft-Ausstellung „Generationenbegegnung“ gestaltete Ali zusammen mit ehemaligen Jugendlichen, die er in den 90er Jahren betreute, eine Fotocollage. „Wir trafen uns drei Mal und stöberten durch das Archiv des Jugendzentrums“, so Ali. Dabei stießen sie auf einzigartige fotografische Erinnerungen, vergossen die ein oder andere Träne und lachten sich kaputt über die alten, wiederaufgewärmten Anekdoten. „Es war schön zu sehen, was aus ihnen geworden ist. Eine arbeitet bei der AK, ein anderer hat eine Baufirma, wiederum andere haben sich kaum verändert und schlendern noch immer durch die Favoritenstraße, so wie damals“, erzählt Ali ganz stolz. Und das soll noch nicht alles gewesen sein. Im Herbst möchte er ein Public-Viewing am Antonsplatz organisieren. Neben Tanz und Grillgut sollen die BesucherInnen exklusiv den Dokumentarfilm bewundern, den sie mit ihrem „Ali-amca“ (türkisches Wort für „Onkel“) aus dem Archiv zusammengesucht haben.
Fotos vom Projekt
Links & Download
zur vollständigen Fotostrecke des Projekts Erinnerungskultur – Jugend im Park
Bericht über die Erstaufführung des Kurzfilms Käfig, Graffiti & Jugendkultur im Restaurant Günay
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