Der immer gut aufgelegte ehemalige Jugendarbeiter, der seine Mitmenschen gerne mit der Lachkrankheit ansteckt, kennt jede Ecke seines Favoriten. Du möchtest wissen seit wann der Schneider ums Eck weggezogen ist oder wo es den besten Döner gibt? Dann frag Ali! „Ich habe nur auf den Tag gewartet, bis es so etwas wie Community-Work gibt.“, frohlockt der umtriebige Street-Worker, während er jede dritte Person auf der Straße begrüßt. Sein Herz gilt vor allem den Jugendlichen, denen er sein erstes Community-Projekt gewidmet hat.
Bei der Freiluft-Ausstellung „Generationenbegegnung“ gestaltete Ali zusammen mit ehemaligen Jugendlichen, die er in den 90er Jahren betreute, eine Fotocollage. „Wir trafen uns drei Mal und stöberten durch das Archiv des Jugendzentrums“, so Ali. Dabei stießen sie auf einzigartige fotografische Erinnerungen, vergossen die ein oder andere Träne und lachten sich kaputt über die alten, wiederaufgewärmten Anekdoten. „Es war schön zu sehen, was aus ihnen geworden ist. Eine arbeitet bei der AK, ein anderer hat eine Baufirma, wiederum andere haben sich kaum verändert und schlendern noch immer durch die Favoritenstraße, so wie damals“, erzählt Ali ganz stolz. Und das soll noch nicht alles gewesen sein. Im Herbst möchte er ein Public-Viewing am Antonsplatz organisieren. Neben Tanz und Grillgut sollen die BesucherInnen exklusiv den Dokumentarfilm bewundern, den sie mit ihrem „Ali-amca“ (türkisches Wort für „Onkel“) aus dem Archiv zusammengesucht haben.